Mitte August rückt näher und damit die Frist zum Übergang zu den neuen Rahmenbedingungen, die vom IAB eingeführt wurden – der zweiten Version des Transparency und Consent Frameworks (TCF v2). Das bringt fundamentale Veränderungen für Nutzer und Ad-Tech-Akteure der digitalen Werbebranche. Lesen Sie weiter und erfahren Sie, warum dieses Thema und der 15. August ein so wichtiges Datum für Akteure in der Online-Werbeindustrie ist. 

 

Zusammenfassung

 

 


 

Zu gegebenen Anlass hatte ich die Gelegenheit, an einem Expertengespräch teilzunehmen, um über den neuen IAB-Standard und den Übergang zur zweiten Version des TCF (TCF v2)  zu diskutieren. Ich hatte das Vergnügen, mich mit Valerie Hoffmann (Senior Associate bei Dentons) und Frank Puscher (Adzine, Digital Events) über dieses Thema zu unterhalten.

 

Werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Punkte unserer „TCF v2“-Debatte vom 21. Juli 2020, zu der Sie auch hier die komplette Aufzeichnung finden: 

 

2018 wurde vom IAB Tech Lab und IAB Europe das Transparency & Consent Framework (TCF v1.1) aufgestellt. Hierbei handelt es sich um Rahmenbedingungen, die es in der Online-Werbebranche einzuhalten gibt, um die Einwilligung von Nutzern konform zu sammeln.


Letztes Jahr wurde die zweite, überarbeitete Version dieses Framework eingeführt, welche Nutzern und Publishern höhere Transparenz und Kontrolle schaffen soll.

 

Warum braucht man eine Consent-Management-Plattform (CMP)?

 

Im Wesentlichen geht es hier um drei Ebenen des Consents, die eine CMP sinnvoll machen. 

Publisher die Daten rechtskonform sammeln wollen, müssen sich zuvor die Einwilligung der Nutzer einholen. Das kann mittels eines Cookie-Banners auf der Webseite oder Applikation passieren. 

 

Um die gesammelten Nutzereinwilligungen im weiteren Schritt zu speichern und zu analysieren beziehungsweise zu optimieren, benötigt man allerdings eine CMP. Wenn Sie beispielsweise mit A/B-Tests die Opt-in-Rate optimieren wollen, dann können Sie das über die Plattform. 

 

Letztendlich können Sie mit einer CMP die Einwilligungssignale richtig an die verschiedenen Vendor wie z. B. Criteo oder Google verteilen. Darunter fallen alle Akteure, die sich in ihrem Ökosystem befinden und Zugriff auf ihre Nutzerdaten haben. 

 

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Wofür steht das TCF v2?

 

Das ist der Standard, den Publisher und Marken einhalten sollten, um Nutzereinwilligungen in der Online-Werbebranche richtig zu sammeln und weiterzugeben. 

 

Der US-Gigant Google hat angekündigt, dass es diese Rahmenbedingungen bis zum 15. August implementieren wird. Jeder der Anbieter benutzt, die Einwilligungen benötigen, muss auf dieses Framework bis zum 15. August umsteigen. 

 

Danach kann theoretisch ohne Einwilligung keine Werbung geschaltet werden, sowie keine Daten von Nutzern gesammelt und verwendet werden. 

 

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Schritt für Schritt zur TCF v2 – Was Sie beachten müssen

 

1 - Verstehen Sie, warum das TCF v2 eingeführt wurde – Information, Kontrolle und Flexibilität

 

Im Wesentlichen möchten Akteure wie Datenschutzbehörden, Verbraucherschutzgruppen und die Adtech-Branche, dass die Nutzer besser über die Datensammlung und -verarbeitung informiert werden und das soll mit dem Umstieg erzielt werden.

 

Für das digitale Werbe-Okösystem ist es besonders wichtig, auf standardisierte Art und Weise, Nutzerentscheidungen zwischen Interessensgruppen zu kommunizieren. Weshalb es auch entscheidend ist, dass alle Akteure gleichzeitig den Übergang zum TCF v2 vollziehen. 

 

Was ändert sich mit der zweiten Version (TCF v2)?

 

In der ersten Version des TCF wurden 5 Zwecke definiert. Diese wurden in der Version 2.0 auf 10 Zwecke und 2 weitere Sonderzwecke erweitert. 

 

Im Allgemeinen gibt es mit der zweiten Version mehr Wahlmöglichkeiten, Zwecke und damit mehr Information für die Nutzer und mehr Kontrolle und Flexibilität für Publisher. Verleger können entscheiden, welche Partner Zugriff auf gesammelte Nutzerinformationen haben und wie diese verwendet werden dürfen.

 

Nutzer haben beispielsweise die Auswahl zwischen personalisierter und nicht personalisierter Werbung. Diese Wahlmöglichkeit bestand in der ersten Version nicht.

 

2 - Kommunizieren und koordinieren Sie sich mit Hauptanbietern und allen Beteiligten 

 

Es ist wichtig, dass Sie sich mit Ihren Partnern und Ihrem Umstellungsteam, wie Legal, Marketing und IT abstimmen, damit jeder auf dem aktuellen Wissensstand zum Thema gebracht wird, sowie ein rechtskonformer und technisch einwandfreier Übergang ermöglicht wird. 

 

3 - Prüfen Sie Ihre Webseiten gründlich 

 

Erstellen Sie eine Liste aller Ihrer Seiten, Apps und/oder Spiele, auf denen Sie Einwilligung sammeln wollen und wo Sie Daten für Analytics, Werbung usw. weitergeben wollen. 

Identifizieren Sie außerdem alle Drittanbieter, die in Ihrem Ökosystem arbeiten, die also Zugriff auf Ihre Nutzerdaten haben und entscheiden Sie über die Präsentation der Vendor in Ihrem System. 

 

4 - Führen Sie eine rechtliche Prüfung durch

 

Es ist sehr wichtig, sich über die Thematik ausreichend zu informieren. Um beispielsweise zu wissen, welche Risiken man eingeht und ob alle Länder, in denen Sie agieren, die gleichen Implementationen benötigen oder nicht. 

 

5 - Ihre CMP muss eine Konformitätsprüfung bestehen

 

Unabhängig davon, ob Sie eine interne oder kommerzielle CMP verwenden, muss Ihre CMP bestimmten Bedingungen gerecht werden.

 

Welche Optionen stehen Ihnen hier zur Verfügung?

 

Nutzen Sie eine interne benutzerdefinierte CMP, müssen Sie diese aktualisieren, sich beim IAB registrieren und die Konformitätsprüfung für das TCF v2 bestehen

 

Wenn Sie bereits einen vorhandenen CMP Anbieter haben, arbeiten Sie mit diesen an der Migration zum neuen Framework. Falls Sie etwas unsicher sind, überprüfen Sie die CMP-Liste des IAB, die Ihnen Aufschluss über die konformen Plattformen gibt.

 

Besitzen Sie noch keine CMP und möchten eine erwerben, können Sie die erwähnte Liste der TCF v2-konformen Plattformen nutzen, um eine Entscheidung über die Anbieterwahl zu treffen. Berücksichtigen Sie dabei Ihre eigenen Kriterien wie Leistung, Sprachen, Formate und weitere Anforderungen.

 

Mit zunehmender Komplexität ist es sinnvoll, die Vor- und Nachteile einer internen CMP abzuwägen, und auch über den Umstieg auf eine kommerzielle CMP nachzudenken. 

 

Die CMP entdecken

 

6 - Passen Sie die Nutzeroberfläche an die TCF v2 an

 

Es ist essenziell, dass Ihre CMP den Standards des TCF v2 gerecht wird. Um diesen zu entsprechen, müssen die Auswahlmöglichkeiten gleichgestellt und unter anderem die erste und zweite Ebene konfiguriert werden, um die Optionen zu verdeutlichen. Des Weiteren bedarf es einer rechtskonformen Anpassung der Texte und der Nutzeroberfläche.

 

Neben diesen Richtlinien sollten Sie auch Ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche hinsichtlich des Brandings nicht außer Acht lassen. 

 

7 - Verwalten Sie Ihre Anbieter 

 

Informieren Sie Ihre Anbieter, das Sie die zweite Version implementiert haben. Publisher können zudem Einschränkungen individuell anpassen und auch Präferenzen angeben.

 

8 - Geben Sie Einwilligungssignale weiter

 

Leiten Sie die Signale an Ihre Partner und testen Sie auch, ob diese bei ihnen ankommen. Wenn das nicht funktioniert, können Anbieter personalisierte Werbung nicht schalten und können ihnen somit auch kein Geld senden, das Ihnen zu Gute steht.

 

9 - Führen Sie eine rechtliche Prüfung durch

 

Abschließend muss das Rechtsteam noch einen Blick auf die Konfiguration werfen. Dabei wird die TCF v2- und DSGVO-Konformität geprüft. 

 

10 - Gehen Sie live mit TCF v2

 

Wenn alle notwendigen Checks durchgeführt worden sind, ist es Zeit, die zweite Version live zu schalten. Wie vom IAB vorgesehen, kann man nach Umstieg auf das TCF v2 nicht mehr auf die erste Version umsteigen.

 

 

Kurz gefasst – Warum man die Frist nicht vernachlässigen sollte

 

Der Publisher ist zwar dafür verantwortlich, ob er alles oder nichts respektieren möchte, aber der IAB prüft die Konformität. Sollte man ab 15. August einer Prüfung unterzogen werden, gibt es bis zu drei Warnungen und nach anschließender Nichtberücksichtigung des neuen TCFs kann der IAB eine komplette Abschaltung dieses Publisher veranlassen. 

 

Wie zuvor erwähnt, ist Googles Zustimmung zum TCF v2, für alle Akteure die Cookies verwenden, ausschlaggebend. Um weiterhin mit Google Geld zu verdienen, muss der Umstieg auf die neue Version zeitgemäß und konform erfolgen.

 

 

Bereit für den Umstieg auf TCF v2?

 

Didomi erfüllt die Anforderungen des TCF v2 und kann Ihnen beim Wechsel assistieren. Wir arbeiten mit Kunden zusammen, um den Übergang so reibungslos und effizient wie möglich zu gestalten. Unser Team hilft Ihnen bei der Beurteilung Ihrer aktuellen Situation und bei der Vorbereitung der Umstellung auf TCF v2.

 

Nutzen Sie unsere Checkliste, um den Übergang Schritt für Schritt zu meistern. Wir beurteilen gerne kostenlos, ob Sie schon für den Umstieg einsatzbereit sind.

 

Vereinbaren Sie mit unserem Team ein kostenloses 30-minütiges Gespräch, zu einem für Sie passenden Zeitpunkt. 

 

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